Vom 16. Jahrhundert an erwies sich der Tabak, der in Kuba auf natürliche Weise wuchs, als so gut , dass er auf der ganzen Welt ein unvergleichliches Ansehen erlangte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in einer neuen Ära der botanischen Forschung, untersuchten die Wissenschaftler die große Vielfalt von Pflanzenstämmen, die man zu jenem Zeitpunkt im Anbau des Tabaco Negro Cubano (kubanischer Schwarztabak)verwendete, auf ihre Besonderheiten hin. Sie versuchten dann, ihn gezielt zu verbessern.
Die Botaniker hatten sich dabei zwei ehrgeizige Ziele gesteckt: zum einen jene Pflanzenstämme zu identifizieren und zu isolieren, die Tabake mit dem klassischen kubanischen Geschmacksbild liefern, und zum anderen resistente Varietäten zu finden, die widerstandsfähig gegen zahlreiche Schädlinge sein sollten, die immer wieder die Pflanzungen befielen und große Schäden anrichteten. So entstand 1907 die Varietät Habanensis. Die unabhängige Forschung wurde fortgesetzt, bis schließlich 1937 die Zigarrenindustrie ihre erste Forschungs- und Versuchsstation in San Juan y Martínez eröffnete.
Vier Jahre später wurde eine verbesserte Samenart mit dem Namen Criollo eingeführt, die seitdem Grundlage aller genehmigter Samen für den Anbau der für Habanos bestimmten Tabaksorten ist. Kurz darauf wurde der Criollo weiterentwickelt und eine verbesserte, auf den Namen Corojo getaufte Varietät, speziell für den Anbau von Deckblättern, entwickelt. Diese verdankt ihren Namen der berühmten Pflanzung, auf der sie zuerst erprobt wurde. Mit der Zeit wurden neue Arten entwickelt, um beispielsweise auf die durch die Klimaveränderungen auf unserem Planeten hervorgerufenen Probleme in der Pflanzenzucht zu reagieren.
Gegenwärtig werden die Tabakregionen Kubas von den Tabakforschungsinstituten betreut, die das gesamte Saatgut kontrollieren, das die Pflanzer verwenden. Einer der neuesten Fortschritte des Tabakforschungsinstituts besteht darin, den Tabakanbauhinsichtlich ökologischer Richtlinien immer weiter verbessert zu haben, was in der Welt des Tabaks einzigartig ist. Auch in Zukunft wird die stetige Suche fortgesetzt, um die geheimnisvolle Essenz, die den Tabaco Negro Cubano so unverwechselbar macht, zu bewahren und zu verbessern.
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